Während des Endes des Zweiten Weltkriegs, als Treibstoff knapp wurde, versuchte die Kriegswirtschaft des nationalsozialistischen Regimes, Öl aus dem Posidonienschiefer zu gewinnen.
An der Bahnstrecke Tübingen – Balingen – Rottweil wurden in den Jahren 1944 und 1945 insgesamt dreizehn Schieferölwerke schnell gebaut. Davon waren zehn Teil des Projekts „Unternehmen Wüste“, während die restlichen drei anfänglich unabhängig betrieben wurden.
Die SS sollte jeweils bis zu fünfhundert KZ-Häftlinge als billige Arbeitskräfte für diese Anlagen bereitstellen. Dadurch entstanden sieben Außenlager des Hauptlagers Natzweiler-Struthof, die kleinere und mittlere Konzentrationslager waren. Die Häftlinge wurden anfangs hauptsächlich aus dem Hauptlager gebracht, darunter Widerstandskämpfer aus Frankreich, den Benelux-Ländern, Skandinavien, Deutschland und anderen Ländern.
Ab Sommer 1944 kamen große Transporte aus Auschwitz, Dachau, Stutthof und anderen Lagern, mit Menschen aus fast ganz Europa. Polen und Russen machten den größten Teil aus, aber auch viele Juden wurden transportiert. Die Bedingungen in den „Wüste-Lagern“ waren äußerst feindlich, ebenso wie die Arbeitsbedingungen in den Schieferbrüchen und auf den Baustellen der Kondensationsanlagen.
Dies führte zu einem starken Anstieg von Krankheiten, Arbeitsunfähigkeit und Todesfällen. Über 12.000 Häftlinge wurden durch diese Lager geschleust, wobei mehr als 3.500 ihr Leben verloren. Sie starben aufgrund der extremen Bedingungen und des Terrors, der in den meisten Lagern herrschte.
Das letzte Kapitel waren die Evakuierungsmaßnahmen im März und April 1945. Die letzten verbliebenen Lagerinsassen wurden auf tagelange Todesmärsche geschickt, bei denen viele den unmenschlichen Strapazen und dem Terror erlagen.